Deutlicher als ein Gedicht der 92 jährigen Eisenbergerin Hanna Hennig, in Tautenhain geboren, kann man unser Anliegen nicht darstellen.
Das schönste Haus in Tautenhain
Du fragst das Haus:
“man sieht ich so lange schon hier stehn,
noch immer stabil und fest und schön”
“Wie kommt das?”
Das Haus antwortet:
“War einst ein Baum in des Holzlands Wald.
Drum bleib ich jung, werd nimmer alt.”
Nach einer Weile erzählt es:
“Ich sah was die Menschen schufen und trieben,
spürte Ihr Hoffen und spürte Ihr Lieben”.
Neues Entstand, Altes verschwand.
Doch es blieb der Bäume grünendes Band.
Durch die Menschen lautes Treiben
hör ich sie rauschen: “Wir bleiben, wir bleiben.
Was auch geschieht, wir bleiben!”
Nach einer Weile fährt das Haus nachdenklich fort:
“Windräder werden jetzt gebaut,
dreh’n sich dort wo der Himmel blaut.
Die Menschen sagen, sie brauchen sie.
Sie bringen Energie.
Energie bringt Wohlstand und Geld in die Welt.
Wohlstand für wen?
Bäume wollen sie fällen,
die Wälder voll Windräder stellen.
Hört dazu der Tiere Rat, die sagen:
Haltet Maß, haltet Maß – handelt klug!
Fragt bei allem: Wann ist es genug?
Wenn im Wald die Bäume sterben,
das Moos, die Gräser, die Blumen verderben,
wenn Bäche nicht mehr rinnen
fliegen die zwitschernden Vögel von hinnen.
Die Tiere fliehn, werden von dannen ziehen.
Wann auch das letzte Tierlein geht,
dann, ihr Menschen, ist es zu spät.”